Montag, 20. Juli 2009

Hortensia

... Urlaubszeit ... und da im Moment die Bretagne noch etwas auf mich warten muss ... dann eben Blumen, die für mich den Urlaub nach Hause holen ...





wie immer: Das Bild "hortensia" von Schneeseefee steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.

Montag, 13. Juli 2009

ein Bild zum Roman

Einer meiner liebsten Künstler bei deviantart ein Bild veröffentlicht, dass für mich eine perfekte Illustration von Jane Austens Pride and Prejudice ist: eyelightzone auf deviantart

So stelle ich mir Elizabeth Bennett vor - wunderschön, stolz, stark, von Intelligenz, Schalk und Humor belebte Züge und dabei warmherzig und einfühlsam.

Die Farben des Bildes entsprechen für mich ebenfalls der liebevoll gestalteten und mit sanften Worten beschriebenen ländlichen Umgebung der zwar emotional geladenen aber trotzdem immer ruhig geschilderten Handlung.

Auch die Reduktion der abgebildeten Gegenstände auf das Wesentlichste erinnert mich stark an Jane Austen. Auch sie schildert lediglich die für das Verständnis der Handlung absolut notwendigen Szenen - da dreht sich der gesamte Roman um eine einzige Verlobung und die Missverständnisse auf dem Wege dorthin ... aber die Auflösung derselben, der Antrag und die folgende Hochzeit sind nur noch wenige Sätze wert.
Wunderbar.

Die mit Jane Austen verbrachten Stunden gehören mittlerweile zu den amüsantesten und entspannendsten in letzter Zeit ...

Nachtrag:
Was mich an Jane Austen besonders reizt, sind ihr Humor, ihre Feinsinnigkeit und die mit scharfen Blick gesehene und oft mit beißender Ironie wiedergebenen Szenen des englischen Landadels ihrer Zeit. So sind ihre Werke keinesfalls nur als erbauliche Lektüre heiterer alter Damen zu sehen.
Ihre Beherrscuhng ihrer Sprache und ihre Eloquenz sind der Grund, weshalb sie oft und völlig zu Recht mit Shakespeare in einem Atemzug genannt wird. In der deutschen Literatur fällt mir lediglich Theodor Fontane ein, der ähnliche Begabungen zeigt.

Schlussfolgerung? LESEN, LESEN, LESEN! ;-)

Mittwoch, 8. Juli 2009

druschba

Freundschaft - kaum ein Wort habe ich in meiner Kindheit öfter gehört als dieses.

Der Geschmack, der Duft dieses Wortes ... für mich wie Schokoladeneis mit einem Hauch Chili und ganz viel frischen Kirschen ... nach Rotwein duften ... erfrischend wie ein Sommergewitter ... vertraut sein wie der Teddybär aus Kindertagen und behaglich wie ein Kaminfeuer im Winter.

Wechselseitiger Respekt, tiefempfundenes Verständnis, Vertrautheit, Interesse und eine innige Zuneigung sind für mich die notwendigen Zutaten. Freundschaft ist Arbeit. Sie muss gehegt und gepflegt werden ... und es bedarf der ständigen Kommunikation - selbstverständlich jenseits des "na, wie geht's, was machst Du so, findest Du es nicht auch unerträglich heiß?".

Freundschaften können anstrengend sein - etwa wenn eine Freundin verliebt ist und alle Eigenschaften des Zielobjektes minutiös immer wieder durchgesprochen werden müssen ... oder eine Freundin ist schwanger und kennt neun Monate lang kein anderes Thema als das werdende Leben ... oder ein Freund hat gerade eine dunkle Phase und spricht wochenlang nur über seine Probleme ... oder oder oder ... natürlich ist es nervig, zeitraubend und anstrengend, wenn wenige Themen immer wieder hervorgeholt und besprochen werden müssen. ABER sind Freunde nicht auch dazu da, um einem zur Seite zu stehen und zu helfen, richtige Antworten zu finden? Unabhängig wie lange dies dauern mag?
Selbstverständlich darf über die eigenen Interessen das Gegenüber nicht vergessen werden - die Frage nach dem Befinden ist für mich keine Höflichkeitsfloskel sondern Interesse ... logisch, oder? Freundschaft ist ein Geben und Nehmen.
Leider begegnet man in seinem Leben nur zu oft "Schönwetterfreundschaften", die sich - egal, wie tief und eng sie sich anfühlen mögen - bei den ersten Anzeichen spätestens jedoch nach einer längeren Regenphase still aus dem Leben verabschieden.

Kaum etwas trifft mich mehr als das Erkalten einer einstmals groß gefühlten Freundschaft und das hilflose Zusehen bei einer solchen Entfremdung. Zu einer Freundschaft gehören zwei, weswegen einer allein nur wenig tun kann, sie zu erhalten, wenn der andere kein Interesse daran hat.

Meistens ... nur zu oft sind solche Brüche die Folge von Missverständnissen ... also mangelnder Kommunikation. An diesen Stellen frage ich mich: ist denn das "Miteinanderreden" nicht das Genialste an einer Freundschaft? Wieso sind die wenigsten in der Lage, ihre Gedanken zu formulieren und auszusprechen? Wieso nehmen die meisten an, sie kennen die Reaktion des Freundes auf eine (kritische)Äußerung?
Ist diese Annahme nicht ziemlich anmaßend? Und schlussendlich auch respektlos?
Wie weit lässt sich dann von diesem Verhältnis als Freundschaft sprechen?

Die Literatur ist voll von Geschichten über Freundschaft - es gibt nicht ganz soviele wie über Liebe ... aber doch schon einige. Und meistens wird über Freundschaften unter Frauen oder Freundschaften unter Männern geschrieben.

Existiert denn zwischen einem Mann und einer Frau keine Freundschaft? Spielt denn das Jäger-Beute-Schema immer eine Rolle? Die einzige zwischengeschlechtliche Freundschaft, die gesellschaftlich angenommen und fast schon zum Klischee wird, scheint die zwischen einem schwulen Mann und einer Frau zu sein.

Es gibt eine ganze Menge zu diesem Thema zu lesen: Krimis, Novellen, Romane, Gedichte ... fast genausoviel wie zur Liebe.

Für mich gibt wohl kaum einen Schriftsteller, der phantastischer, eindringlicher und lebendiger über Freundschaft schreiben kann als der Großmeister selbst: J.R.R. Tolkien.

Spätestens seit der Verfilmung seines Hauptwerkes Der Herr der Ringe ist dieser Name jedem nichtlesenden Kinogänger ein Begriff. Leider jedoch ist diese Verfilmung zwar voll von baombastischen Bildern und schönen Anblicken, degradiert diese wunderbare Geschichte über Freundschaft jedoch zur Hintergrundmusik einer platten Hollywood-Liebesschnulze.

Ich erspare mir an dieser Stelle eine Inhaltsangabe - die geneigte Leserin möge sich bitte ebenso wie der geneigte Leser ein eigenes Bild verschaffen und diese Bücher selbst lesen - vorzugsweise im englischen Original - denn egal, wieviel und wie ausführlich ich schreibe und wie lange ich auch an meiner Wortwahl feilen mag, wird eine Zusammenfassung diesem Werk niemals gerecht werden und dies auch gar nicht können. Dieser Oxford-Professor hat sich nämlich den heimlichen Traum eines jeden Menschen erfüllt: er hat seine eigene Welt erschaffen, sie bevölkert, Sprachen entwickelt und ihr sogar eine eigene Schöpfungsgeschichte (nachzulesen im Silmarillion) erdacht.

Zu der Gemeinschaft des Ringes gehören auch der Elb Legolas und der Zwerg Gimli. Naturgemäß ist keiner von beiden über die Anwesenheit des anderen erfreut - haben sich doch die Elben und Zwerge längst verzankt und hegen einen uralten Groll gegen einander.
Hier treffen zwei Gegensätze aufeinander: die Verkörperung der Idee von Weisheit, Ruhe, Wissen, Unsterblichkeit und Schönheit auf der einen Seite ... laute und geschickte Handwerker, Rauhigkeit, Ungeduld und Geradlinigkeit auf der anderen. Nicht umsonst sind die beiden auch äußerlich so grundverschieden: der hochgewachsene, feingliedrige, zarte Elb und dagegen der stämmige, kräftige und wilde Zwerg.
Zwischen diesen beiden entwickelt sich eine Freundschaft, die alle Vorurteile und Vorbehalte überwindet - ja, sie lernen einander so gut kennen, dass sie sich gegenseitig ihre Welt zeigen: Gimli den lebenden Stein in Helms Klamm und Legolas Fangorn.

Freundschaft braucht - so wird oft gesagt - immer ein verbindendes Element. Was ist es bei diesen beiden? Das Offensichtliche? Ihr Geschlecht?
Nun, Rollenspieler wissen, dass am Äußeren Zwerginnen und Zwerge nicht voneinander zu unterscheiden sind. Woher nehmen wir also die Gewissheit, dass Gimli männlich ist? Gimli ist ein Zwerg. Manchmal denke ich bei den beiden an meinen besten Kumpel und mich (auch wenn die Besetzung meiner Position mit der des Zwergen nicht unbedingt schmeichelhaft für mich ist, aber ... hey, er wird immer wieder mit Legolas verglichen ;-)) ... unsere Freundschaft ist für viele Außenstehenden scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit. Und warum? Der unterschiedlichen Geschlechter wegen ... und es gibt noch nicht einmal die Erklärung "Homosexualität". Unglaublich? Tatsache!

Die Verbindung dieser beiden unterschiedlichen Charaktere ist für mich ihre Bereitschaft, ihr Leben füreinander und ihre Gefährten einzusetzen. Warum sie das tun? Zu Beginn mag es die Einsicht um die Wichtigkeit von Frodos Fahrt gewesen sein und das Wissen, dass dies die einzige Chance für ihre Zukunft und das ihrer Lieben ist. Aber im Laufe der gemeinsam erlebten Abenteuer und durchgestandenen Gefahren ... wurde diese ursprüngliche Zweckgemeinschaft zu einem Bund von Freunden.

Wie sagt Gimli zu Beginn der Schlacht? Dass er nie gedacht hätte, an der Seite eines Elben zu sterben. Und Legolas' weise Antwort "Wie wäre es Seite an Seite mit einem Freund?". Schmalzig, ich gebe es zu ... aber ... an der Stelle geht mir das Herz auf - viel weiter als bei jeder Liebesszene zwischen Arven und Aragorn - ... und auch Gimli ist sichtlich bewegt.

Diese Stelle habe ich immer wieder vor Augen, wenn ich mir die Freundschaft anderer bewusst wird - ein Geschenk!

.... natürlich habe ich mir bei diesem Loblied genau ein einziges Freundschaftsband herausgesucht ... (eben wegen der erwähnten Ähnlichkeit ^^) ... es gibt viele, viele mehr ... allein unter den Hobbits beispielsweise.

Samstag, 4. Juli 2009

stop the world, I wonna jump!

In den letzten Tagen und Wochen mehren sich die für mich traurigen Nachrichten in der Presse.
Amgefangen hat es mit dem Begräbnis unserer Demokratie Mitte Juni, erwischte mich an meiner emotionalen Stelle mit dem Tode eines meiner Jugendidole und allzeit verehrten Musiker Michael Jackson ... und erreicht nun mit der Kunde vom Doping der Claudia Pechstein einen neuen Tiefpunkt.

Ja, ich gehöre zu der Minderheit, die sich leidenschaftlich gern anschaut, wie erwachsene Menschen in hautengen Anzügen zu zweit im Kreise fahren ... und eigentlich einfach nichts passiert ^^. Für mich ist dieser Sport immer Ausdruck der alten Frage "Kraft oder Technik?" gewesen ... und weil auch ich bis zu meinem Wegzug eben im Eisschnelllauf Leistungssportlerin im Berliner Sportforum war - nein, ich habe weder Pillen schlucken müssen noch irgendwelche Spritzen über mich ergehen lassen.

man man man ...

... und nochmals ja, ich weiß, im Leistungssport ist Doping spätestens auf internationale Ebene notwendig, obligatorisch und vor allem ... normal, aber frau wird ja wohl noch träumen dürfen, oder?



Aktuelle Buchempfehlung: Schöne Scheine von Terry Prattchet ... passt wunderbar zur immer wieder beschworenen Bankenkrise ;-)




... solche Schönheit ... gibt mir immer wieder den Glauben zurück ;-)


ach ja: Das Bild "only this moment" von Schneeseefee steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz.